Das Deutschlandhaus im Berliner Ortsteil Kreuzberg ist ein denkmalgeschütztes Gebäude das zwischen 1926 und 1931 im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet wurde. In dem Gebäudekomplex waren ursprünglich Festsäle, Cafés, ein Hofbräuhaus und ein Lichtspielhaus untergebracht. In den 1960er Jahren erfolgten zahlreiche Umbauten zur Beseitigung kriegsbedingter Schäden. 1974 erhielt das Gebäude den Namen Deutschlandhaus. Es war lange erster Anlaufpunkt für Flüchtlinge aus der DDR.
Heute beherbergt das Deutschlandhaus das Dokumentationszentrum der Bundesstiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung. Es soll an die Vertreibung von Millionen von Menschen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erinnern.
Das Architekturbüro Marte.Marte Architekten aus Feldkirch, Österreich konnte 2011 den nichtoffenen, anonymen Wettbewerb für sich entscheiden. Der Neubau erhält die denkmalgeschützten straßenseitigen Gebäudeflügel des ursprünglichen Baus aus den Dreißigerjahren. Der Rest des Gebäudes wurde durch einen modernen Museumskubus ersetzt, welcher an die bereits vorhandene Form anschließt und die Bestandsarchitektur in Anlehnung an den ursprünglichen Kinosaal erweitert.
Hinter dem historischen und heutigen Eingang an der Stresemannstraße empfängt den Besucher ein zweigeschossiges Foyer, das durch eine schmale, gebäudehohe Lichtfuge mit Tageslicht versorgt wird. Im Erdgeschoss befinden sich ein Veranstaltungssaal sowie die Räumlichkeiten für Wechselausstellungen. Eine große Freitreppe führt hinauf in die Ausstellungsfläche im ersten Obergeschoß. Zwei vollverglaste Fassadenseiten geben den Blick frei in die grüne Umgebung und durchfluten die Fläche mit natürlichem Tageslicht. Hier beginnt die Dauerausstellung zum Thema Flucht, Vertreibung und Versöhnung. Die markante Wendeltreppe auf der Freifläche verbindet die Ausstellungsflächen und führt ins zweite Obergeschoss. In diesen fensterlosen Räumen werden Ausstellungsstücke mit Lichtinstallationen gezielt in Szene gesetzt.
Für die Ausstellungsbereiche im ersten und zweiten Obergeschoss wurde ein Terrazzo mit regionaler Zuschlagskörnung und einem schwind- und spannungsarmen Vollbindemittel als Bodenbelag aufgebracht. Vom Auftraggeber wurde ein Trockenhohlboden als Unterkonstruktion geplant, in dem die gesamten haustechnischen Leitungen zur Klimatisierung der Ausstellungsräume untergebracht wurden. Die Ausführung der Sonderkonstruktion erfolgte als Schwerlastkonstruktion. Der Trockenhohlboden wurde mit Ausgleichs- und Trittschalldämmung sowie schwimmendem Estrich belegt bevor die abschließende Terrazzovorsatzschicht aufgebracht wurde. Zu den Leistungen gehörten außerdem Rand- und Feldfugen sowie das Belegen aller Revisionsöffnungen mit Terrazzo.
Freese Fußbodentechnik erhielt den Auftrag für:
1.550 m² Hohlraumboden
1.200 m² Zementverbundestrich
3.600 m² schwimmender Zementestrich
675 m² Schnellzementindustrieestrich Chemotechnik Rheorapid C50 F7
3.150 m² Terrazzovorsatzschicht mit Chemotechnik Rheorapid
im Eingangs- und Besucherbereich, den Veranstaltungssälen, den Ausstellungsräumen sowie den Haupt- und Zwischenpodesten im Treppenhaus
Die Freese Fußbodentechnik GmbH gehört zur Freese-Gruppe.
Fotograf: Beatrice Staib